Gerade jetzt: Projekt Klassenfahrt

­Gemeinsames Erleben außerhalb der Schule

 

So langsam reicht es jetzt aber. Das Thema ist ja wohl erledigt. Corona. Wer will davon noch hören oder lesen? Aber so einfach können wir es uns nicht machen. Wir müssen nochmal ran! Die Pandemie mag vorbei sein, die vielen restriktiven Regeln und Maßnahmen sind längst aufgehoben, der Alltag scheint zurückgekehrt zu sein. Und doch bleibt vieles anders. Besonders für junge Menschen war dieses Ereignis ein Schock, der schlagartig ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellte. Und die Folgen der Angst vor der Krankheit, der monatelangen Schulschließungen und des fehlenden Kontakts zu Gleichaltrigen wirken langfristig nach.

Jüngst hat der von der Bundesregierung veröffentlichte Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ die Sorgen und Probleme der jungen Generation benannt. Das Papier hat es in sich: Die Pandemie habe „nicht nur die Lebenssituation, das Wohlergehen und das Wohlbefinden vieler Kinder und Jugendlicher beeinträchtigt“, sie habe „auch aufgezeigt, dass viele Kinder und Jugendliche bereits vor der Pandemie bessere Unterstützungsangebote benötigten.“ 

Die Expertengruppe hatte für die Erstellung ihres Berichts verschiedene wissenschaftliche Daten und Studien zu Rate gezogen, die trotz ihrer Unterschiedlichkeit eines gemein haben: sie alle stellen „eine erhöhte psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie fest und zeigen auf, dass sich auch mehr als zweieinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie deutliche Hinweise auf anhaltenden psychosomatischen Stress zeigen.“ Merkmale dessen sind laut Regierungsbericht Essstörungen, Depressionen, Bewegungsdefizite und eine verzögerte sprachliche und emotionale Entwicklung der jungen Menschen.

Dazu komme, dass die erfolgten Maßnahmen wie Schulschließungen, Distanz- und Wechselunterricht zu signifikanten Lernrückständen beigetragen haben. Es besteht demnach weiterhin akuter Handlungsbedarf bei allen Beteiligten. Eltern und in besonderer Weise natürlich Lehrerinnen und Lehrer sind dazu aufgerufen, sich dieser Herausforderung zu stellen. Es gibt noch einiges zu tun. Vor diesem Hintergrund mag die Organisation einer Klassenfahrt auf den ersten Blick eine zusätzliche Belastung sein. Und doch kann gerade eine Klassenfahrt entscheidende Impulse dazu geben, zusammen mit den Schülerinnen und Schülern die erwähnten Defizite ein Stück weit aufzuarbeiten und die Nachwirkungen der pandemiebedingten Ausnahmezeit abzumildern.

Gemeinsames Erleben in einem Umfeld außerhalb der Schule, dazu Bewegung und sportliche Aktivität, unterstützen die Schülerinnen und Schüler dabei, sich selbst und andere ganz neu zu erfahren. Das stärkt die persönlichen und sozialen Kompetenzen der jungen Menschen und festigt darüber hinaus die Klassen- oder Kursgemeinschaft. Auch auf die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten kann eine solche Unternehmung positiv Einfluss nehmen. Prof. Dr. Klaus Zierer, Erziehungswissenschaftler und Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, plädiert dafür, Lerninhalte auf der Klassenfahrt spielerisch zu integrieren. So können beispielsweise, wie er es uns gegenüber im Interview ausgedrückt hat, „Lernrückstände über die Tage verteilt angegangen werden, aber auch intensiver miteinander gelernt und gelebt werden, wie es in den Klassenzimmern nicht möglich ist“.
Damit die Fahrt zu einem nachhaltigen Erfolg führt, ist es ratsam, bereits im Vorfeld die Kinder oder die Jugendlichen für das Vorhaben zu motivieren, die Lernenden, so Zierer „möglichst frühzeitig und intensiv einzubinden – in der Planung, in der Organisation und in der Durchführung“. Denn wenn sich die Schülerinnen und Schüler aktiv an der Auswahl des Reiseziels beteiligen, wenn sie gemeinsam ihr Programm gestalten mit Sightseeing, Lernanteilen und Freizeitaktivitäten, dann begreifen sie die Klassenfahrt als ihr ureigenes Projekt und werden so engagiert an deren Gelingen mitwirken.

Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen wieder zahlreiche Anregungen für die Vorbereitung Ihrer Klassenfahrt, mit attraktiven Reisezielen und vielfältigen Angeboten von kompetenten und professionellen Veranstaltern. Die Auswahl kann sich sehen lassen: außerschulische Lernorte stellen sich vor und Anbieter für Sport- und Aktivreisen sowie mit Programmen mit erlebnispädagogischem Schwerpunkt – in den Bergen oder auf dem Land, am Meer oder in der Stadt.

Na, dann kann es ja losgehen! Bereiten sie sich mit Ihren Schülerinnen und Schülern vor auf das Projekt Klassenfahrt und freuen Sie sich schon jetzt auf gemeinsame Erlebnisse und neue Erfahrungen jenseits des Schulalltags, die dem Lernen und dem Miteinander im Kurs- oder Klassenverband wichtige Impulse geben können.

Das ganze Interview mit Prof. Dr. Klaus Zierer lesen Sie hier

 

 

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