„Die Zukunft entscheidet sich in unseren Schulen“

Eine Krise der Demokratie geht immer auch mit einer Krise der Bildung einher – diese These vertritt Prof. Dr. Klaus Zierer im neu erschienenen Buch „Demokratie in die Köpfe. Warum sich unsere Zukunft in den Schulen entscheidet“, das er gemeinsam mit Dr. Julian Nida Rümelin, Professor für Philosophie und politische Theorie an der LMU München und Staatsminister a. D., herausgegeben hat.

Um diese Zukunft wäre es schlecht bestellt, wenn es beim gegenwärtigen Zustand von Gesellschaft und Schulen bliebe: Demokratiefeindliche Positionen finden auch unter jungen Menschen mehr und mehr Beifall, wie Wahlsimulationen wie die U-18-Wahlen und Meinungsumfragen zuletzt gezeigt haben. Zugleich kann Bildungs- und Unterrichtsqualität aufgrund des langst chronischen Lehrkräftemangels vielerorts kaum noch aufrechterhalten werden. Woran sich aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren wenig ändern wird. Über Dringlichkeit und Relevanz der schulischen Demokratiebildung gerade in dieser schwierigen Situation sprach BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann mit Prof. Dr. Klaus Zierer, dem Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg.

Um Demokratie im Unterricht erfahrbar zu machen, mussten, darin waren sich Zierer und Fleischmann einig, interdisziplinare Lernraume geschaffen werden, musste der Lebensweltbezug der Lerninhalte gestärkt und das soziale Lernen gefordert werden. Demokratiepädagogische Angebote sollten bereits im frühen Alter ansetzen, nur so sei es möglich, die Demokratiefähigkeit nachhaltig und in der Fläche zu starken.

„Schule kann und soll sich als Ort erweisen, an dem Demokratie als dynamische und ständige Gestaltungsaufgabe – auch im Spannungsfeld unterschiedlicher demokratischer Rechte – reflektiert und betont wird“, heißt es im aktuellen Buch der beiden Professoren. Ohne eine inklusive kulturelle Praxis auf Basis gleicher Anerkennung und gleicher individueller Freiheit, gegründet auf der Idee gleicher Wurde jeder Person, unabhängig von ihren jeweiligen Zugehörigkeiten, könne es keine vitale Demokratie geben.

Quelle: bayerische schule, das Magazin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Ausgabe 01/2024

Lesen Sie den Beitrag von Juliane Dahlke, wissenschaftliche Mitarbeiterin im BLLV, in voller Länge hier
bayerische schule, 01/2024